Vom impressionistischen Wagnérsme der Lieder Debussys über die klassizistische Noblesse der Kammermusik Faurés bis hin zum zoologischen Humor Poulencs und der aufrührerischen Sachlichkeit von Milhauds Blumenkatalog entfalteten wir in diesem Programm ein vielfältiges Panorama der Pariser Musik aus den 1910er-Jahren. „Catalogue de fleurs“ ist einerseits eines der Werke, das wir aufführten, andererseits beschreibt der Name unser Programm – ein Katalog mit musikalischen Schmuckstücken rund um eine Komponistinnengruppe. Im Mittelpunkt unseres Programmes steht die Komponistin Lili Boulanger. Ihr Liederzyklus „Clairières dans le ciel“ gehört zu den interessantesten und erfindungsreichsten Werken dieser Zeit. Die früh verstorbene hochbegabte Komponistin war Schülerin von Gabriel Fauré und mit Komponistinnen ihrer Generation wie Poulenc und Milhaud befreundet. In ihrem Salon, der „Boulangerie“, trafen sich regelmässig Künstler*innen aller Sparten. Hier tauschte man sich aus über die aktuellsten kulturellen Strömungen; in einem ungezwungenen Rahmen spielte und diskutierte man neueste Kammermusik. Mit unserem Programm wollten wir die Atmosphäre eines solchen Salons wieder aufleben lassen.

Next
Next

Giulio Cesare in Egitto 2020